13 Gebote
für den Familienforscher
- Wenn Sie mit Ihren Forschungen beginnen, schalten Sie von vornherein die Phantasie aus.
Sie führt nur auf Irrwege und verursacht nutzlose Kosten für Sie.
- Ziehen Sie vom ersten Tag an umfassende Fachliteratur zu Rate, die Ihnen unbekannte
Quellen erschließt und gute Beispiele bringt, Sie anregt und fördert. Das fremde Land
der Familiengeschichtsforschung wird Ihnen dann schnell vertraut.
- Ehe Sie mit den Forschungen beginnen, arbeiten Sie die zugänglichen und
veröffentlichten Quellen durch.. Sie können für diesen Zweck auch einmal ein Buch
kaufen.
- Vom ersten Tag an denken Sie bei allen Aufnahmen und Niederschriften an die
übersichtliche Ordnung oder erfassen Sie die Daten gleich im Computer.
- Richten Sie Anfragen an Behörden, Pfarrämter oder Forscher, so schreiben Sie kurz und
höflich. Nicht jeder ist Gedankenleser und kann erraten, was Sie eigentlich möchten. Die
Zeit ist überall knapp und die "Unhöflichkeit schlägt Türen zu".
- Fügen Sie bitte bei allen Anfragen Rückporto bei. Wer dies nicht macht, handelt
unklug, denn er darf keine Antwort erwarten.
- Haben Sie bitte etwas Geduld. Es ist zwar jeder Tag "Jagdtag", aber nicht
jeder Tag ist auch ein "Fangtag".
- Übertragen Sie einem Dritten Forschungen, so vereinbaren Sie vorher die Vergütung.
Spätere Auseinandersetzungen sind für beide Teile unerquicklich. Erwarten Sie nie
umfangreiche Ermittlungen umsonst. Der andere Forscher hat meist kein persönliches
Interesse an Ihren Forschungen; er hat auch noch etwas anderes zu tun, als Ihnen die
Fragen zu beantworten.
- Bekommen Sie brauchbares Material zugesandt, so bestätigen Sie den Empfang und bedanken
Sie sich beim Einsender. Wenn Sie dies nach der Suchanzeige in der Fachpresse machen,
können auch andere Forscher an Ihrer Freude teilhaben und das steigert die
Hilfsbereitschaft.
- Übernehmen Sie nur Forschungen, wenn Ihnen mit der Zeit Kenntnisse gewachsen sind.
Zufallstreffer können wirkliches Wissen nicht ersetzen.
- Übernehmen Sie Forschungen, so schieben Sie diese nicht auf die "lange Bank"!
Erfordern die Forschungen längere Zeit, dann geben Sie dem Auftraggeber einen
Vorbescheid. Bedenken Sie auch, daß der Auftraggeber gespannt auf jedes Ergebnis wartet.
- Schließen Sie Ihre Forschungen von Zeit zu Zeit ab. Sie lückenlos bis zur
"Erschaffung der Welt" zurückzuführen ist sowieso unmöglich. Veröffentlichen
Sie bitte Ihre Forschungsergebnisse. Sie erschließen sich damit neue Quellen und dienen
der Allgemeinheit.
- Liegen Ihnen schon einige Daten vor und besitzen Sie einen Computer, so geben Sie diese
mit einem Datenerfassungsprogramm ein. Sie stellen mit der Zeit fest, daß Sie bald keinen
Überblick mehr haben und ein Ahnenforschungsprogramm gerade das Richtige für Sie ist.
Erfassen Sie nach Möglichkeit all Ihre Daten (auch die Daten von anderen Forschern, wenn
Sie Daten erhalten haben) und stellen Sie diese auch einem Verein (z.B. dem Verein für
Computergenealogie e.V. zur Förderung EDV-gestützter familienkundlicher Forschungen) zur
Verfügung, um dadurch auch mit anderen Forschern in Kontakt zu kommen.
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Michael Götting
03.09.2001